Unser gemeinsam mit der Kreismusikschule (KMS) veranstaltetes Benefizkonzert war ein großer Erfolg. Die fast 500 Besucher im Stadtsaal, darunter OB Erich Raff, spendeten 8600 Euro. Rund 170 Zuschauer verfolgten das Konzert im Livestream.
Es begann fulminant mit den Bluestrings und Chillstrings der KMS, einschließlich der Kids von „Third Generation“, unter Leitung von Frank Wunderer. Die jungen Jazzstreicher, die die Musikstücke selbst arrangieren, beeindruckten und begeisterten das Publikum mit ihren mitreissenden, ineinander übergehenden Melodiebögen und den fließend wechselnden Solo-Parts.
Unter Leitung von Paul Roh sowie Johannes Kretzinger folgten die Bläserklassen der Brucker Grundschulen, die ihrem ersten öffentlichen Auftritt tagelang aufgeregt entgegengefiebert hatten. Sie krönten ihr Repertoire mit der Europa-Hymne.
Mit Paul Roh schlossen sich unsere Orchester an, die Juniorbläser, das Jugendblasorchester und das Hauptorchester. Letzteres bot „La Storia“ dar, eine „Komposition ohne Inhalt“ von Jakob de Haan, zu der er sagt, jeder soll sich eine eigene Geschichte dazu ausmalen, sowohl die Zuhörenden als auch die Musizierenden. Dazu Dirigent Roh: „Auch ich habe meine Geschichte dazu. Aber ich verrate sie nicht.“
Sasha Mischenko, eine junge Frau, die aus Kiew geflohen ist, und hier bei einer Freundin untergekommen ist, sang mit ihrer wunderbaren Stimme ein Lied über die Liebe zur Heimat, die den Jungen von den Eltern mitgegeben wird, „Bat’kivska pisnja“. Sie dankte den Anwesenden für die Hilfe und für die Gebete für die Ukraine. Zum Abschluss intonierten alle Musiker miteinander die Ukrainische Nationalhymne. Alle Zuschauer erhoben sich von den Plätzen. Ein ergreifender Moment.
Moderator Christopher Mann vom Bayerischen Rundfunk moderierte herzlich und leitete souverän durch die Umbaupausen. So erfuhr das Publikum von unserer jahrelangen Freundschaft mit Mykolajiw und von Moritz Hickethier, dem Mit-Initiator der spontan gegründeten ehrenamtlichen Organisation „Brucker helfen der Ukraine“, dass diese in den vergangenen Wochen in Konvois 180 Tonnen Hilfsgüter nach Lublin tranportierten, vor allem Nahrungsmittel und medizinische Ausrüstung. Alles wird dort von der Caritas in die Ukraine weitergeleitet. Hickethier und die ca. 40 Helfer hoffen auf anhaltende Spenden- und Hilfsbereitschaft.
Der Erlös des Konzerts geht ohne Abzug je zur Hälfte an das UN-Flüchtlingshilfswerk und an „Brucker helfen der Ukraine“, die Eintragung als gemeinnütziger Verein läuft derzeit. Was aktuell an Hilfe benötigt wird, kann man deren Homepage entnehmen.
Foto: Stadtkapelle/Torsten Tobien