Mit dem Glockenschlag um 6:00 am Samstag traf die Bentheimer Stadtkapelle in Fürstenfeld ein. Mit einem gemeinsamen Frühstück empfingen wir sie in unserem Probenraum, danach erfuhren unsere Gäste bei einem Rundgang durch das vormalige Klosterareal und jetzige Veranstaltungsforum alles Wissenswerte über die Historie des Ortes.
Zu Beginn der gemeinsamen Generalprobe, für die Sonntags-Matinée – mit emotionalen Momenten und Gänsehaut-Feeling – hieß unser Dirigent Paul Roh die 28 Musiker herzlich willkommen, sein Kollege Ivo Weijmans fühlte sich geehrt und betonte, er „genießt es sehr, hier zu sein“.
Im Anschluss wurden unsere Gäste vor der imposanten Kulisse der Klosterkirche von unserem Vorsitzenden Benedikt Trouw sowie unserem Gründervater, Alt-Oberbürgermeister Sepp Kellerer empfangen. Er beschrieb, wie die Stadt in seiner Amtszeit die verfallenen Ökonomiegebäude und das Areal herrichten ließ und mit neuem Leben erfüllte.
Ein Überraschungsgast kam hinzu – der Ehrenvorsitzende des Bayerischen Musikrates Dr. Thomas Goppel, vormals MdL und Minister, dessen Mutter aus Bad Bentheim stammte. Er betonte in seinem emotionalen und verbindenden Grußwort: „Wir gehören alle zusammen“.
Dass der Satz auch geschichtlich gilt, erfuhren die Musiker bei einem kleinen Exkurs – ihnen war Clemens August (1700-61) ein Begriff. Dieser war Erzbischof von Köln und wirkte als Fürstbischof im heutigen NRW und Niedersachsen, wo er u.a. das heute überregional bekannte Clemens-Hospital in Münster errichten ließ, und auch den Münster’schen Kanal, welcher bis Holland führen sollte, aber nicht durch die die Grafschaft Bentheim gebaut werden konnte, weil deren Graf nicht gefragt worden war.
Der Vater von Clemens August war unser Kurfürst Max Emanuel (1662-1726), der ab 1691 die barocke Klosteranlage und just ab 1700 die Klosterkirche Fürstenfeld erbauen ließ. Deren Inneres erfüllte unsere Gäste mit Staunen und Ehrfurcht.
Um12:00 ging es per Bus nach Andechs, auf den „Heiligen Berg“, von dem aus sich die Alpen zeigten. Nach der Besichtigung der zweitgrößten Wallfahrtskirche Bayerns, einem Rokoko-Gesamtkunstwerk, winkte der Biergarten mit einem kühlen Schluck und angeregten Gesprächen.
Das gemeinsame Abendessen im Hotel und das gesellige Beisammensein genossen die Bentheimer mit unseren Musikern, als Einlage gab es einen kleinen Hoagart, bei dem alle die Gstanzln mitsangen. Mit der Freude über den schönen Tag und der Vorfreude auf die Matinée am nächsten Tag klang der Abend aus.
Fotos: Stadtkapelle/ Gaby Fröhlich







– im Hintergrund die Berge



Die Stimmung war bestens

