Im mit etwa 750 Besuchern ausverkauften Brucker Stadtsaal konnte der 1. Vorsitzende Dieter Volkmer kürzlich zum Jubiläumskonzert der Stadtkapelle zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Unter ihnen waren auch neun der damaligen Gründungsmitglieder sowie Staatsminister a. D. und Präsident des Bayer. Musikrats Dr. Thomas Goppel, Alt-Oberbürgermeister Sepp Kellerer, Zweiter Bürgermeister Erich Raff (FFB) als Vertreter des Oberbürgermeisters, Dritte Bürgermeisterin Karin Geißler (FFB) sowie zahlreiche Stadträte, stellvertretender Landrat Ulrich Schmetz, Hubert Jung (Kreismusikschule), Sparkassendirektor Dr. Peter Harwalik sowie Vertreter des Vorstands des Bezirksmusikverbands Amper.
Der musikalische Teil begann dann mit einem Rückblick auf die erste Probe im April 1997: Der damalige Dirigent und heutige Ehrendirigent Helmut Buchbauer sowie acht Musiker intonierten mit den damals vorhandenen Instrumenten die ersten Takte des Marsches „Weiß Blau“. Und dass das Orchester eine so positive Entwicklung genommen hat und heute auf ca. 50 Musiker zurückgreifen kann, ist vor allem auch der tatkräftigen Unterstützung in der Anfangsphase durch den Patenverein Musikverein Eichenau zu verdanken, dessen zahlreiche Vertreter vom Vorsitzenden ausdrücklich herzlich begrüßt wurden. Dann wurde der Marsch von den inzwischen aufmarschierten weiteren Orchestermitgliedern nochmals dem Publikum dargeboten. Der Marsch „Weiß Blau“, intern auch „Josef-Marsch“ genannt, wurde zu Ehren und in Erinnerung an den im Jahr 2010 verstorbenen langjährigen ersten Vorsitzenden Josef Willis gespielt, dem der Verein viel zu verdanken hat.
Im Gegensatz zu früheren Konzerten hatten jetzt nicht die Nachwuchsmusiker ihren großen Auftritt, sondern die Stadtkapelle startete mit Dirigent Paul Roh unter der bewährten Moderation von Susi Roh mit dem Konzertmarsch „Jubilant“ (Antonin Ulrich) in den musikalischen
Nachmittag. Es schloss sich die „Huckleberry Finn Suite“ in vier Szenen an. Franco Cesarini hatte sich gründlich mit Amerikas Volksmusik im 18. Jahrhundert auseinander gesetzt und das Stück entsprechend musikalisch interpretiert. Julia Maurer stimmte die Besucher mit Ihren Texten jeweils auf diese vier Sätze ein. Nach dem Stück „Wildcat Blues“ von Fats Waller & Clarence Williams (mit einer hervorragenden Solo-Klarinette von Susi Roh) betraten dann 70 junge Musiker der Juniorbläser und des Jugendblasorchesters die Bühne.
Nach einführenden Worten der beiden jungen Moderatorinnen Miriam Dietrich und Lena Kellerer spielten beide Orchester unter dem Dirigat von Monika Schmid die bekannte Filmmelodie „Die Chroniken von Narnia“. Bei „Viva La Vida“ begeisterte das Jugendblasorchester, jetzt wieder unter der Stabführung von Paul Roh, das Publikum mit seinen musikalischen Fähigkeiten und vor allem mit der Gesangseinlage von Jo-Ann Li Cecile. Zum Abschluss des Nachwuchsteils erfreuten dann beide Orchester das Publikum mit dem schwungvollen Stück „Final Countdown“ von Joey Tempest.
Übrigens: Das eigene große Konzert der Nachwuchsbläser findet übrigens am 09.07.2017 im Brucker Stadtsaal statt.
Nach der Pause begrüßten die Musiker der Stadtkapelle die zahlreichen Besucher mit „Unter dem Sternenbanner“ von John Ph. Sousa. 1987 wurde dieser Marsch von US-Präsident Ronald Reagan auf Beschluss des Kongresses zum amerikanischen Nationalmarsch erklärt.
Doch dann führte der Weg von Amerika nach Mexiko in ein bettelarmes Dorf, das regelmäßig von Banditen bedroht und ausgeraubt wurde. Im Film „Die glorreichen Sieben“ kämpften sieben Männer für die Befreiung dieses armen mexikanischen Dorfes. Die Filmmusik von Elmer Bernstein gilt bis heute als eine der bekanntesten Western-Filmmusiken. Für dieses Stück hatten sich sieben Musiker extra auf den Weg zu einer Reitschule gemacht, um das Musikstück mit entsprechenden Fotos eindrucksvoll zu untermalen.
Mit „Xylo Classics“ von Gerd Bogner wurde dann das neue Xylophon der Brucker Musiker standesgemäß eingeweiht. Der Verein hat das Instrument aus den Geburtstagsspenden von Alt-Oberbürgermeister Sepp Kellerer angeschafft; ein Messingschild weist auf dieses großzügige Geschenk hin. Hat Alexander Herrmann in der Vergangenheit immer mit seinen Soli
am Schlagwerk brilliert, so glänzt er heuer mit seinen Darbietungen am Xylophon. Das neue Instrument hatte mit Alex Herrmann ein eindrucksvolles Debut mit einer bunten Melodienfolge und Begeisterungsstürmen des Publikums.
Bei dem dann folgenden Stück „Mozart Pop Symphony“ kombinierte Toshihiko Sahashi einige Themen aus verschiedenen Mozartwerken geschickt mit modernen Stilelementen. So ist es ihm gelungen ein wieder erkennbares, aber dennoch völlig neu klingendes, überraschendes Stück für Blasorchester zu arrangieren. Passend zur Musik und assistiert von seinem jungen Adlatus dirigierte Paul Roh in einem Mozartkostüm.
Mit dem Medley „A Tribute To Michael Jackson“ vom erfolgreichsten Entertainer aller Zeiten, in dem einzelne Musiker noch mit verschiedenen Instrumenten-Soli glänzen konnten, neigte sich das Jubiläumskonzert seinem Ende zu.
Die Musiker belohnten den begeisterten Applaus des Publikums mit zwei Zugaben; hierzu kamen auch die Musiker des Jugendblasorchesters noch einmal auf die Bühne, während sich die Juniorbläser – ein städtisches Fähnchen schwenkend – vor der Bühne platzierten.
Mit „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ von Ron Goodwin sowie dem Marsch „s’Boarische Herz“ von Werner Furtner ging ein stimmungsvoller Konzertnachmittag zu Ende. Der Text des letzten Liedes beschrieb Heimatliebe und bayrisches Lebensgefühl. Die vielen Besucher traten mit dem Bewusstsein, ein tolles Jubiläumskonzert „ihrer Stadtkapelle“ erlebt zu haben, zufrieden den Heimweg an.
Zwischen den Stücken gab es kurze Grußworte zum Jubiläum vom Zweiten Bürgermeister Erich Raff, der im Namen Stadt Instrumente für die Nachwuchsarbeit übergab. Auch Richard Fink, 1. Vorsitzender des Patenvereins aus Eichenau, gratulierte und überreichte etwas „Nervennahrung“ für die Musiker sowie einen Notengutschein.
In einer weiteren kurzen Unterbrechung wurden Musiker mit einem langjährigen Engagement bei der Stadtkapelle dem Publikum vorgestellt:
Die MON-Ehrennadel in Bronze (15 Jahre) erhielten: Kathrin Grundmann, Ronny Grundmann, Frank Nitzsche sowie Calogero Parello.
10 Jahre sind bereits dabei: Anatol Roh und Felix Rester.