Am Ende waren alle überwältigt – das Publikum, das die Musiker und Musikerinnen mit tosendem Applaus und Standing Ovations belohnte, der Dirigent Paul Roh von der Leistung seiner Orchester, die Aktiven, die all die Monate voller Zuversicht hofften, dass das Jubiläumskonzert in dieser Pandemiezeit stattfinden könne, und der Vorsitzende Benedikt Trouw von allem zusammen.
Die zwei unter den aktuellen Corona-Bedingungen fast ausverkauften Aufführungen spannten einen großen musikalischen Bogen.
Am Samstag präsentierte sich das Jugendblasorchster mit Medleys aus Walt-Disney-Filmen und ABBA-Hits. Erstes entführte das Publikum gefühlvoll in die Filmszenen, bebildert mit tollen Zeichnungen zweier junger Musikerinnen, zweiteres war schmissig, pointiert und mit dem typischen ABBA-Schmelz intoniert.
Am Sonntag nahmen die Juniorbläser musikalisch und mit wunderbaren Zeichnungen das Publikum mit auf eine Weltreise durch die „Five Continents“. Dirigent Roh hob hervor, dass die insbesondere die Jüngsten lückenlos an den Proben teilgenommen haben, auch online während der Lockdown-Zeiten.
Das Hauptorchester trug in ergreifender Weise Tschaikowskys „Ouverture 1812“ vor, ein musikalisches Schlachtengemälde, das den Musizierenden und den Zuhörenden höchste Konzentration abverlangt, und zugleich die Grauen eines Krieges erspüren lässt. In den Bann der Naturgewalten zog „Goddess of Fire“, ein Epos über Pele, die Vulkangöttin Hawaiis, und Filmmusik aus „The Rock“.
Eine Uraufführung sorgte für Begeisterung – das Percussion-Stück „Calypso in the Sun“, vom Musiker Fabian Kriner zum Jubiläum komponiert.
Für beste Laune sorgten musikalische Überraschungen, wie ein Medley, das Paul Roh aus dem „Florentiner Marsch“ heraus arrangierte, eingebaut in einen Sketch, „The Wellerman comes“, mit Text zum Jubiläum und Gesang- und Tanzeinlage, „Im weißen Rössl“, „Kaiserin Sissi“ und als emotionaler Abschluss „Ein Leben lang“. Die Stücke wurden begleitet von einer stimmungsvollen Bebilderung.
Oberbürgermeister Erich Raff, Schirmherr des Jubiläumsjahres, unterstrich in seinem Grußwort die Leistung der damaligen Akteure in den Anfangsjahren, des Gründervaters und Bürgermeisters Sepp Kellerer, des Dirigenten Helmut Buchbauer und des Vereinsvorsitzenden Josef Willis. Er zeigte sich begeistert von der Entwicklung, die die Stadtkapelle mit ihren Klangkörpern seither genommen hat, insbesondere unter dem Dirigenten Paul Roh, und nahm vorweg, was das Konzert bewies: „Musik kann man nicht nur hören, sondern auch fühlen“.
Foto: Stadtkapelle/Torsten Tobien